[Metalab] UVC Lampe (und haerteres) zu verborgen

[Philip Poten]

Am Sa., 25. Juli 2020 um 00:08 Uhr schrieb Andreas Schreiner via Metalab <
metalab at lists.metalab.at>:

> Hi!
>
> >
> > ja gern, aus der Drogerie hab ich mir (gegen Ausweisvorlage) H2O2 und
> > Glycerin besorgt und ein Freund hat mir Xanthan von einem Geschäft in
> > der Nachbarschaft mitgebracht. Muss ich wieder ausgraben, denn das ist
> > jetzt auch bald wieder ein Jahr her. Für die eine Sache hab ich auf
> > Schmirgeln und Farbe gewechselt, hab aber mehr potentielle Anwendungen
> > im Hinterkopf.
> >
> > Mit UV solls besser/schneller gehen. Kenn aber nicht deine Methode.
>
> Alles richtig - entspricht der bekannten Anleitung zum "Retrobriting"
>
> Das Problem beim Gel Auftragen und in die Sonne stellen ist aber, man
> kann leicht Flecken bekommen, falls nicht alles gleichmäßig aufgetragen
> ist...
>
> In einer Hauruck-Aktion habe ich es deswegen mit simplen Eintauchen in
> Peressigsäure probiert. Die ist noch etwas schärfer, aber auch
> gefährlicher als H202, ich hab sie halt zum Sterilisieren der
> Wein-Abfüllanlage vorrätig. Details erzähle ich dir gerne persönlich,
> aber De-gilben geht damit auch ohne UV.
>

Ui, das ist sehr interessant, magst nicht Deine Erfahrung hier teilen? Ohne
UV hiesse naemlich, keine Moeglichkeit fuer einen Schatten :)
Ich haette zwar bei Saeuren ein wenig Angst dass die den Aufdruck
beschaedigen koennten, aber da kann man ja einen trial run machen.

Der Dokumentation wegen, hier meine (eh schon ueberall im Internet
empfohlenen) Erfahrung mit Tasten & Body von einem sehr, sehr gelben Amiga
500:

- Plastik gut putzen (Ein Geschirrspueler-Tab im Kuebel Wasser hilft sehr
beim Aufweichen von Anlagerungen)
- H2O2 auf ca ~3-5% verduennen (damits nicht gefaehrlich ist, man will ja
notfalls reinlangen koennen, ich schuette dann immer ein wenig nach wenn
ich den Eindruck hab dass es zu wenig Blaeschen gibt)
- Tasten bzw Kleinteile unter einer UV transparenten PET Scheibe o.ae.
einklemmen (sonst schwimmen sie durch die O2 Blaeschen staendig nach oben)
- "Normale", ungefaehrliche 8W UV LED Lampe E26 von Amazon in einer
Schreibtischlampe, so nah hin wie moeglich (mehr hilft mehr, aber siehe
unten)
- Terrarium Waerme Pad/Aquarium Tauchheizelement um die Loesung auf ~30
degC zu halten

Ich hab das am Anfang kreuz getestet, unter der selben Lampe, selber
Abstand, selbe Verfaerbung, selbe ~3% H2O2 (+bissi Vanish) Mischung:

- mit Waerme, mit UV: bestes Ergebnis
- ohne Waerme, mit UV: sichtbare Aenderung
- mit Waerme, ohne UV: keine wahrnehmbare Aenderung zum Zeitpunkt als die
obigen Kombis bereits Aenderungen zeigten
- ohne Waerme, ohne UV: detto

Mein (no na) Fazit: UV braucht es mit H2O2 unbedingt, und
zusaetzliche Waerme beschleunigt den Prozess signifikant (oder der Prozess
ist ohne UV so langsam dass es zach ist/man disproportional hoeher
konzentriertes H2O2 verwenden muesste). Dass Vanish rein muss, davon bin
ich nicht ueberzeugt, hab ich dann auch nicht mehr verwendet. Waerme ist
viel wichtiger.

Die Xanthan/Gel Methode wuerde ich nach meinen flecklosen Tauch-Ergebnissen
nur verwenden wenn ich das Gehaeuse/das Plastikteil nicht (zB in einer
riesen Ikea Kiste) untertauchen kann, oder es Metallteile enthaelt.

So eine Hochleistungs-UVC Lampe ist mir (noch) ein wenig zu gefaehrlich -
nicht nur fuer meine Augen und meine Haut, sondern auch fuer das
(vielleicht eh schon sproede) Plastik und das verwendete Werkzeug. Und wenn
irgendwo ein Schatten ist, ist der schnell mal verewigt. Lieber langsam und
zwischendrin schauen ob eh alles ok ist, und hin und wieder Lampe
umstellen. Das Ergebnis ist dann sehr gleichmaessig, und man bekommt wieder
(fast) die Originalfarbe. YMMV.

lg,
Philip

NB: ich hab noch einen Amiga den ich retrobriten moechte, falls da wer
mitmachen/zusehen moechte, let me know!
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