[Metalab] Netzneutralität

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Tue Nov 3 14:23:30 CET 2015


Ich bin eine Frau - steht in meinen Dokumenten. 

Aufgewachsen bin ich in einer Zeit, als meine Mutter, auch eine Frau (und kein "Elter"), noch keinen eigenen Paß besaß oder besitzen durfte. Wir hatten einen Familienpaß, Inhaber mein Vater, Ehefrau und Kinder darin vermerkt, Ehefrau durfte nur mit schriftlicher Erlaubnis des Ehemannes verreisen, gar mit den Kindern. 

Ehemann durfte bestimmen, ob Ehefrau arbeiten "darf" und was sie arbeiten darf
Ehemann durfte bestimmen, ob sie Kinder zu bekommen hat und wieviele
Ehemann hatte das Züchtigungsrecht an seiner Ehefrau - er durfte sie nur nicht sichtbar verletzen, aber eine "gsunde Watschn", wenn das Essen nicht rechtzeitig am Tisch stand, war gesetzeskonform.
Ehemann war Haushaltsvorstand und bestimmte über Werdegang der Kinder etc .. 

Das war NICHT im Orient und im Mittelalter, das war Wien und Österreich im Jahre 1974 ! 5 Jahre nach Woodstock!
Beendet haben wir das im Jahr 1975 - ich war damals knapp vor der Matura und mit vielen anderen jungen Leuten auf der Straße dafür

Ich weiß also, was es heißt, als Frau unter Ungleichheit leben zu müssen.

Seit 1975 ist die Frau rechtlich gleichgestellt und wenn sie diese Gleichstellung nicht nutzt, ist es nicht Aufgabe einer "Gesellschaft", unsere damaligen Anstrengungen lächerlich zu machen mit -/Innen-Geschreibsel und dümmlichen Quoten, mit Umkehrzwang des Machismus zum Feminismus und alles, was wir damals erreicht haben, ad absurdum zu führen. Persönliche Erlebnisse mit Quotenfrauen lassen meiner Generation Gallensteine wachsen, vor allem, wenn man bedenkt, was wir wie hart erarbeitet haben. 

Seit 1975 können Frauen sich rechtlich jene Positionen verschaffen, die ihnen vorschweben, vorausgesetzt sie setzen sich durch. Wie Männer auch. Ob ich aber Männchen oder Weibchen bin, ist meine Privatsache, genauso wie der Umstand, welchem Aberglauben ich nachhänge - auch der gehört ins Privatleben.

Sie verlangen "Gleichberechtigung", drehen aber nur den Vorzustand um, den WIR mit echter Gleichberechtigung 1975 bekämpft und abgeschafft  haben. Gleichberechtigt ist man, wenn man die RECHTLICH gleichen Chancen vorfindet, nicht aber, wenn man sie per Quote erzwingt oder per Sprachenverstümmelung das Volk quält - die neue Form des Pluralis Majestatis gewissermaßen. Wir sind von Natur aus nicht gleich geschaffen, weder von Person zu Person und auch nicht von Geschlecht zu Geschlecht. Das Gesetz 1975 beinhaltet alles, was man an Werkzeug braucht, sich nach Geschmack und Talent zu profilieren. Die "Genderisierung" ist nicht nur eine Scheußlichkeit sondergleichen in unserer Sprache, sondern ein Armutszeugnis jener, die offenbar nicht gewillt sind, sich als Individuum profilieren zu wollen oder zu können und daher auf umgekehrte Brandmarkung setzen. Denn nichts anderes ist das. Auch eine Brandmarkung jener Frauen, die es wirklich aufgrund von Leistung zu etwas gebracht haben und die jetzt von einem zunehmenden Teil des Volkes als Quotenweiber betrachtet werden. 

Wenn eine(r) Komplexe hat - dafür gibts Hilfe auf Krankenschein. Aber bitte nicht am Volk abreagieren, das sich mal den Arsch aufgerissen hat, um echte Gleichberechtigung im Gesetz herbeizuführen - die der persönlichen Talente, des Einsatzes und des Willens, nicht dessen, was man in der Hose hat oder im BH. 

Wer also denkt, die 60er waren nur ein einziger Farb- und Drogenrausch mit Beatmusik, hat die Rolle der Frau von damals nie verstanden. Es ist auch kaum jemand aus dieser Generation bei diesem Quoten- und Genderschwachsinn zu finden. WIR wissen nämlich, daß echte Gleichberechtigung sich in Leistung der unterschiedlichsten Art und Anstrengung zeigt und nicht in Zwang - egal aus welcher Richtung. Traurig, daß meine Generation wirklich dachte, den Zwang abgeschafft zu haben 1975, denn das was heute abgeht, ist nicht nur Zwang, es ist demütigend und einfach nur lächerlich. Und unlesbar. Unreif und komplexbehaftet. Und voll der Absicht, das Volk zu spalten - teile und herrsche. 
Beruhigend, daß es offenbar auch noch Jüngere gibt, die gar nicht mehr wissen, was vor 1975 war und es trotzdem anprangern. Das gibt Hoffnung.

Würden sich die -Innen so anstrengen gegen die Abschaffung der Netzneutralität, wie sie sich für ihr -Innen-Geschreibsel anstrengen, dann hätten wir die Netzneutralität vielleicht halten können. Und wir hätten Frauen, die sich ihrer wahren Stärken und Vorzüge, etwas zu erreichen, bewußt wären und keine Quotenweiber/Innen. 

Ich habe übrigens den größten Teil meines Lebens unter Männern verbracht, u.a. auf Erdölbohrungen und als Chef eines mittelgroßen deutschen Verlages. Niemals habe ich einen Job erhalten oder verloren, weil ich eine Frau war. Sondern weil ich die erforderliche Leistung gebracht- oder eben nicht gebracht habe. Immer hatte ich den Respekt der männlichen Mitarbeiter, sobald sie erkannt haben: Die versteht was davon. Selten den der Frauen - die hat sich ihre Position sicher erschlafen. Nur wenige Frauen - jene, die wirklich Beruf und Privates (und dazu gehört auch das Geschlecht) trennen konnten, waren wirklich gute Arbeitskollegen. und keine -Innen. 

Grüß/Innen
Britta 
die auch sofort eine Seite zumacht, wenn dieser -/Innen-Kram/in auftaucht. Und ab sofort darf gekeppelt werden darüber .. (Rene - meine Hochachtung für deinen Mut) 







> Gesendet: Dienstag, 03. November 2015 um 13:03 Uhr
> Von: "Arthur Wist" <arthur.wist at gmail.com>
> An: "Metalab General Discussion List" <metalab at lists.metalab.at>
> Betreff: Re: [Metalab] Netzneutralität
>
> http://www.belleslettres.eu/artikel/genus-gendersprech.php
> 
> "Wenn wir Doppelformen wie Bürger und Bürgerinnen (in dieser
> Rei­hen­folge! – in Ver­wechs­lung mit Damen und Herren gern
> ver­kehrt­herum) in der Bedeu­tung ‚Bürger unter besonderer
> Berück­sichti­gung von Bür­gerin­nen‘ mit ge­son­derter Erwäh­nung der
> Frau dort verwenden, wo sie mit der glei­chen Wahr­schein­lichkeit
> auf­treten sollte wie ein Mann, es tatsäch­lich aber noch nicht tut,
> schöp­fen wir ein altes Mit­tel der deut­schen Sprache aus.
> Sprach­lich ist des­halb nichts dagegen ein­zu­wenden."
> 
> Your argument is linguistically invalid both from a descriptivist and
> a prescriptivist point of view.
> 
> 
> 
> 2015-11-03 12:37 GMT+01:00  <Rene.Schickbauer at magnapowertrain.com>:
> > Hi!
> >
> >> [1] https://netzfreiheit.org/
> >
> > Hmm, Seite aufgemacht, überschrift gelesen. Da wird deppat rungegendert (=Texte schwerer zu lesen), Seite sofort wieder zugemacht.
> >
> > LG
> > Rene
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