[Metalab] frage

Rene.Schickbauer at magnapowertrain.com Rene.Schickbauer at magnapowertrain.com
Tue Apr 16 00:07:32 CEST 2013


Hi!

> Platz: Handys haben auch relativ hohe Stückzahlen, aber v.a. auch ein
>       Platzproblem.
> Gewicht: Typisches Beispiel ist die Raumfahrt - jedes Gramm, daß die
>         Nutzlast weniger wiegt, spart einen großen Haufen Treibstoff,
>         sodaß sich der full-custom ASIC im Großen wieder rechnet.
> Performance: eh scho wissen - brute-force Attacken auf
>             Schlüssel/Security-Zeugs gehen mit Spezialhardware besser/
>             sparsamer wie mit einem "Rechenzentrum" an general-purpose
>             CPUs ...

Daraus ergibt sich für einige Anwendungen:

Stromverbrauch: Es sind nur die Halbleiter drauf, die für die spezielle Aufgabe
   gebraucht werden, und (hoffentlich) für diese eine Aufgabe optimiert. D. h. 
   man hat weniger Elemente (weniger Stromverbrauch) und braucht weniger
   Taktzyklen als bei einer generellen CPU, kann also viel niedriger Takten (noch
   weniger Stromverbrauch).

Schöne Beispiele dazu wären ältere, simple RFID-Chip

Oder die "Blobs" in analogen DCF-77 Funkuhren - für 60 Bit in ein Shiftregister pumpen, eine Checksumme zu bilden und dann einen Steppermotor sooft betätigen bis der Stepcount mit 4 Bytes im Shiftregister zusammenpasst braucht man nicht unbedingt eine volle CPU. Auch wenn heute wegen der Entwicklunskosten oft so gemacht wird..


Auch ein recht bekannter ASIC ist der "MOS Technology 6581", auch bekannt als der C64 SID Soundchip. Um 1981 herum brauchte man für einen Computer mit 64KB Speicher (Ram+Rom) einen 3-kanaligen Sound-Output. Also hatte Robert "Bob" Yannes Wellenformgeneratoren, Ringmodulatoren, Hüllkurvengeneratoren und Filter auf einen - aus heutiger Sicht - einfachen Chip packen lassen. 

Mit reiner CPU-Leistung von damals (< 1Mhz) und keinem Speicherplatz, um Samples abzulegen, wär "brauchbarer" Game-Sound damals praktisch unmöglich gewesen. Im Prinzip wurden der 6581 und Konsorten aus ziemlich dem gleichen Grund gebaut wie heute die ASIC-Miner: 1xCPU alleine war zu schwach, genug davon in eine Spielekonsole reinzupacken wär zu teuer gewesen. Also Spezial-Chips basteln, und soweit wie möglich asyncron zur CPU laufen lassen.

Rentiert sich meist halt nur, wenn man mehrere Millionen davon auch an den Kunden bringen kann.


Da fällt mir noch ein: Auch Deep Blue (der Schach-Computer von IBM) hatte da 480 Spezial-Chips um Schach-Probleme zu lösen ;-)

LG
Rene

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