[Metalab] Reminder: letzter mana/förderungs anmeldungstag
Andreas Marksteiner
andreas at marksteiner.net
Fri Mar 3 20:41:50 CET 2006
Hallo,
Adrian Dabrowski schrieb:
> Paul Boehm wrote:
>> heute ist angeblich der letzte tag um sich beim mana-fördersystem
>> anzumelden.
>
> so ich das verstanden habe, heißt ein gewinn bei mana noch nicht, daß
> man das geld einfach so bekommt. es ist nur eine zusage, daß man
> (einzureichende) projekte der netzkunst finanziert bekommt. das muss
> dann den richtlinien der ma7 ensprechen.
so ist es. man muss afaik dann immer noch einen businessplan einreichen
und argumentieren, warum/wozu man da geld einsetzen wird.
daher - abgesehen von den anderen mana-problemen - die community kann
also ein projekt als ganz toll und förderungswürdig einstufen, wobei es
dann viel geld zugedacht bekommt und erst mal argumentieren können muss,
wie die mittel - denke mal "netzkunst" zweckgebunden - eingesetzt werden
sollen.
hier kurz meine gedanken zu mana bzw. community-voting-system
(anmerkung: folgende aussagen beruhen auf meinem geringen,
unvollständigen und persönlichem verständnis der begriffe netzkunst und
netzkultur).
- grundsätzlich die idee eines systems, bei dem die community selbst
entscheiden kann, welche projekte es wert sind (aus verschiedenen
gründen) gefördert zu werden - meiner meinung nach sehr interessant
- imo ist die vermischung netzkunst/netzkultur schlecht. netzkultur sind
nach meinem verständnis projekte wie metalab, cngw, funkfeuer, ... und
sollten unabhängig von netzkunst projekten behandelt werden bzw. einen
eigenen förderpool bekommen.
richtung stadt wien sollte kommuniziert werden, dass hier eigentlich
bedarf zur förderung neuartiger und eigenständiger gruppen und projekte
besteht.
- soweit ich das überblicke versuchen netzkunst projekte auch manchmal
an der netzkultur/nerd/whatever ecke mitzunaschen, um gewichtiger zu
erscheinen bzw. weil es vielleicht bei netzkunst projekten sonst
schwerer ist förderungswürdigkeit zu argumentieren.
- bei netzkunst spielen förderungen scheinbar eine wichtigere rolle. es
scheint existentiell wichtig, ausreichend förderungen zu bekommen, um
projekte überhaupt realisieren zu können.
- im vergleich dazu werden die meisten aktuellen netzkultur projekte
kostendeckend/selbstfinanzierend und somit unabhängig organisiert bzw.
hat der vorteil der unabhängigkeit hier oft einen sehr hohen
stellenwert. in diesem bereich sind förderungen eher "zuckerl", die es
ermöglichen projekte umfassender zu realisieren bzw. "mehr zu machen".
- daher ist imo der antrieb bei netzkunst projekten selbst möglichst
viel der gesamt-fördersumme zu bekommen viel höher.
- dagegen ist es aber - wie mir erst letztens klar (gemacht) wurde -
eher widersinnig das regelwerk für ein fördersystem von denjenigen
erstellen zu lassen, die selbst auf förderungen angewiesen sind und
einen möglichst großen gewinn daraus ziehen wollen.
- im netzkunst bereich werden buzzwords, wie "open source" inflationär
und teilweise ohne berechtigung eingesetzt um einen nicht vorhandenen
bezug zu bereichen der netz/hacker/whatever-kultur herzustellen.
- beim mana/netznetz ansatz ist imo bezogen auf die investierte zeit für
besprechungen eher ein karges ergebnis rausgekommen, vielleicht eine zu
esoterische herangehensweise - viel diskussion, kaum fruchtbare
beschlüsse. zugegben ich kann hier natürlich leicht kritisieren, ohne es
selbst besser gemacht zu haben.
- es wäre schade, wenn nicht gar unverantwortlich, wenn über so ein
un-ausgegorenes system fördermittel verteilt werden bzw. um evtl.
zugesagte termine zu halten ein unfertiges system produktiv eingesetzt
werden soll. es sei an dieser stelle anzumerken, dass es immer als
*sehr* wichtiger punkt hervorgehoben wurde ein manipulationssicheres
voting system zu erstellen, wovon zum jetzigen zeitpunkt im mana system
eher wenig zu entdecken ist.
fazit:
- ein neues bzw. zumindest sinnvolles, faires und weitestgehen vor
manipulation gefeites voting-system sollte angestrebt werden.
- netzkultur (oder was ich drunter verstehe) als eigener unabhängiger
förderbereich, wobei dann seitens netzkunst kein bedarf/berechtigung
besteht mittel von dort zu beanspruchen.
grüße, andi.
P.S.: man verzeihe mir den zwei-maligen einsatz von "whatever" in der
formulierung - ich denke mein punkt ist klar, ich habe da aber eben
selbst mit begriffen/bezeichnungen jongliert, die evtl. unpassend sind.
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