[Metalab] 28.11. - Muss Strafe sein? - Metaday #110 - Opfer und ihre Angehörigen
findART.cc
info at findart.cc
Thu Nov 27 21:55:25 CET 2025
In der Diskussion über Restorative Justice wird oft argumentiert, Strafe bedeute das bewusste Zufügen von Leid – und das sei grundsätzlich fragwürdig. Was dabei jedoch häufig übersehen wird, ist der zentrale Punkt: Das schwerste Leid tragen nicht die Täter, sondern die Opfer und ihre Angehörigen.
Bei schweren Gewalt- oder Sexualdelikten entstehen Schäden, die Betroffene oft ein Leben lang begleiten – körperlich, psychisch und sozial. Dieses Leid ist nicht theoretisch, sondern real und dauerhaft. Deshalb kann die Perspektive der Opfer nicht aus der strafpolitischen Bewertung ausgeblendet werden.
Restorative-Justice-Modelle sind in vielen Bereichen sinnvoll, vor allem bei leichten und mittleren Delikten. Doch bei schweren Gewaltverbrechen gibt es klare Grenzen, auch aus rechtsstaatlicher Sicht: Der Staat hat die Pflicht, Rechtsfrieden, Sicherheit und gesellschaftliche Normen zu schützen.
Die Diskussion über Alternativen zur klassischen Strafe ist wichtig. Sie darf aber nicht dazu führen, dass das langanhaltende Leid der Opfer relativiert wird oder aus dem Blickfeld gerät.
-------------- next part --------------
An HTML attachment was scrubbed...
URL: <http://lists.metalab.at/pipermail/metalab/attachments/20251127/dfb922b6/attachment.htm>
More information about the Metalab
mailing list