[Metalab] Frauen* bei Funkfeuer und in Meshnetzwerken

Sonja Pellumbi sonjapellu at gmail.com
Wed May 15 18:05:21 CEST 2019


Hi Nina,

ich wollte echt nicht irgendetwas entschuldigen, oder in irgendeiner Weise
für dich oder jemand anderen als mich selbst sprechen. Ich habe es
sicherlich nicht geschrieben, weil ich dachte du brauchst irgendeine
Hilfestellung. Mich schockts ein wenig, dass es so verstanden worden ist.
Mit dem Kommentar wollte ich eher im Gegenteil zum Ausdruck bringen, dass
ich nachvollziehen kann (weil ichs auch kenne), dass du keine Lust hast bei
dem Thema sonderlich nett zu sein. Mehr nicht. Und der restliche Text war
sowieso mehr an die Anderen gerichtet.

Im Übrigen halte ich es auch für völlig falsch als Frau über das Thema nur
superlieb, entschuldigend oder unterwürfig zu schreiben.
Und auch wenn ein Rassistenstreichelzoo irgendwie reizvoll klingt, empfinde
ichs gar nicht so, dass ich "unterwürfig" schreibe.
Ich versuche ruhig und verständlich zu schreiben (ob es so ankommt, ist
wohl die andere Frage),
weil ich der Ansicht bin, dass es effizient und zielführend in einer
Diskussion ist. Das ist einfach mein Zugang dazu.
D.h. nicht, dass jemand anderes nicht einen anderen haben kann, der auch
legitim ist.

Zum ersten Abschnitt stimme ich dir zu: im Größeren geht es natürlich mehr
als nur um Rücksichtsnahme.

Schönen Abend noch,
S





Am Mi., 15. Mai 2019 um 13:01 Uhr schrieb "Nina Temporär" <nina-temp at gmx.de
>:

> Hallo Sonja,
>
> danke für den Beitrag, aber nein, es geht eben nicht einfach nur um etwas
> Rücksichtnahme.
> Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen dafür, dass ein struktureller
> Sexismus in den
> Köpfen vorhanden ist, der ein Klima schafft, der bei denen einen "nur" zum
> Loslassen
> blöder Sprüche verleitet, bei den anderen aber zur Rechtfertigung
> bewusster Ausschluss-
> mechanismen oder gar Übergriffen. Und auch schon Ersteres schafft eine
> Atmosphäre, in der
> frau/eins sich eben nicht willkommen fühlt.
>
> Da reicht es nicht, sich einen CoC auf die Seite zu schreiben - der
> übrigens nach wie vor
> den Spruch zitiert, der als Paradespruch eines der größten Abuser der
> Szene Karriere
> gemacht hat ("be excellent", really?) -  aber nicht bewusst mit anderen
> Veranstaltungen
> oder Diskussionen daran zu arbeiten.
>
> Und ich halte es auch für völlig falsch, wenn Frauen, die in einem
> männlich dominiertem
> Bereich etwas zu diesem Thema schreiben wollen, das nur in superliebem,
> beinahe
> unterwürfigem Tonfall machen dürfen - also genau in der Rolle, in der frau
> eh schon zu sein
> hat - während die Verweigerung der Auseinandersetzung mit der
> Gender-Thematik ja schon
> in sich anti-mitmenschlichist. (Streichelst Du auch Rassisten? Bin sicher
> das bringt genauso
> viel. Dh,  macht da vielleicht tatsächlich Sinn, weil deren IQ so low ist,
> dass man außer mit
> animal whisperer Strategien nicht weiter kommt.)
> Und deswegen brauche ich da auch keinerlei Hilfestellung mit
> entschuldigenden Erklärungen
> von einer Frau. Ich weiß genau, was ich tue. Das heißt ja nicht, dass ich
> die Typen als komplett
> schlecht aburteile, nur, dass ich in dem Punkt ein bissl streng mit ihnen
> sein muss. Und ich
> glaube, das haben die auch kapiert, die gehen ja selbst so hart
> miteinander um - dass Du jetzt
> so entschuldigend daher eilst, konstruiert eher ein Problem, das gar nicht
> da ist.
>
> N
>
>
>
> *Gesendet:* Mittwoch, 15. Mai 2019 um 12:26 Uhr
> *Von:* "Sonja Pellumbi" <sonjapellu at gmail.com>
> *An:* "Metalab General Discussion List" <metalab at lists.metalab.at>
> *Betreff:* Re: [Metalab] Frauen* bei Funkfeuer und in Meshnetzwerken
> Allein die Reaktion und der Verlauf auf die Anfangsmail und wie über die
> Problematik generell diskutiert wird, macht traurig und zeigt, wie weit der
> Weg zu einer gleichberechtigten Gesellschaft ist. Verstärkt in dieser
> Branche gibt es leider zu wenig Bewusstsein für das Problem.
> Zu Jay: Degrading ist in erster Linie die Antwort "... is the dumbest
> thing ever". Vielleicht ist so ein Umgang ja ein Teilgrund, warum es ein
> Bedürfnis gibt, Workshops zu haben, die für manche nicht zugänglich sind?
>
> Interessant auch Andreas Antwort, der, öfter als Frauen zu lieben, fragt
> was mit denen eigentlich los ist?  Dabei kenne ich soviele Männer, die
> solche Verallgemeinerungen verabscheuen ("nicht alle Männer"). Deshalb
> dieser Comic für dich, Andreas:
> [image:
> https://pics.me.me/its-me-girls-why-dont-girls-like-me-all-girls-55138925.png]
>
>
> ZzT:
> Die Kommentare wie obengenannt haben keinen Informationsgehalt und
> stacheln nur auf.
> Ninas Email war nicht wirklich freundlich, aber ich kann es gut verstehen.
> Die Nachricht kommt aus einen Frust, den man als Außenstehender schwer
> nachempfinden kann. Es ist mühsam.
>
> Abseits jeglicher Böswilligkeit weiß ich, dass es nicht so einfach
> nachzuvollziehen oder zu verstehen ist, wie es sich anfühlt sich in einer
> grundsätzlich diskriminierten bzw. von der Gesellschaft benachteiligten
> Position zu befinden. (ich bin selbst in manchen Bereichen benachteiligt
> und in anderen wiederum sehr privilegiert)
> Deshalb fühlt es sich vielleicht an, als wäre man ausgeschlossen, jedoch
> geht es nur darum, einer Menschengruppe etwas Raum zu geben. Es ist nicht
> automatisch ein Angriff gegenüber eine andere Gruppe.
> Der Wunsch ist offensichtlich da, und die eigenen Rechte werden deshalb
> nicht kleiner.
> Das Wichtigste ist einfach etwas Rücksichtsnahme.
> Vorallem wenn es um Diskriminierung geht die man selber nicht erlebt hat,
> ist es das Beste sich etwas zurück zu nehmen und zuzuhören.
>
> Es ist ein sensibles und wichtiges Thema, aber wenn man weiter darüber
> diskutieren möchte, wäre es angebracht, sich auf die Mitmenschlichkeit und
> Intelligenz zurückzubesinnen die mit Sicherheit jede und jeder hier
> besitzt.
>
> thank you for coming to my TED talk
>
> Alles Liebe,
> S
>
> Am Mi., 15. Mai 2019 um 11:34 Uhr schrieb Jay Vaughan <seclorum at icloud.com
> >:
>
>>
>>
>>
>> On 15.05.2019, at 11:18, Andreas Faerber - Findart.cc <info at findart.cc>
>> wrote:
>> „Ich denke, es ist Zeit, daran zu erinnern: Die Vision des Feminismus ist
>> nicht eine "weibliche Zukunft". Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne
>> Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und
>> Weiblichkeitswahn.“
>> Johanna Dohnal, Gastvortrag an der Technischen Universität Wien,
>> WIT-Kolloquium 22. März 2004
>>
>>
>> Cool quote, and probably true.  It is also the goal of technologists who,
>> I suppose, may be allowed to meet, of any breed or variety, whenever and
>> wherever they desire, to effect equalising change, equitably.  If there are
>> to be women*-dominated tech workshops, I for sure would like to attend - no
>> doubt I will learn something.
>>
>>
>> j.
>> --
>> Jay Vaughan
>> http://primitur.at/
>> seclorum at icloud.com
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