[Metalab] Netzneutralität
Alois PAULIN
apaulin at caa.tuwien.ac.at
Wed Nov 4 22:11:11 CET 2015
Liebe Leute,
mit Verlaub noch meine 2c zur Genderdebatte: erstmals eine ganz große Verbeugung vor Britta’s Beitrag - als Vertreter einer jüngeren Generation wusste ich gar nicht, dass es hierzulande so war. Britta’s Kommentar ist auch sehr treffend bezüglich der Motivation sich für Netzneutraliät einzusetzen. Leider befürchte ich, ist Gendering für die Masse leichter nachzuvollziehen, und dementsprechend findet sich mehr Support für solche Debatten, als wie für die Verteidigung der Freiheit des Internets.
Persönlich finde ich die diversen Genderlösungen wie sie in der deutschen Sprache verwendet werden sehr ungeschickt gewählt. Imperiale Sprachen, wie Englisch, Persisch, Mandarin machen sich darüber gar keine Gedanken - dort ist man Mensch, und Punkt. Man könnte ja auch das Deutsch entsprechend weltlicher machen und die Geschlechtertrennung abschaffen - das System Schule erlaubt ja den effizienten “Update” der Gesellschaft durch neue Generationen. Es müsste nur den politischen Willen geben, und wir würden uns sinnlose Debatten über Gender-Suffixe sparen können. (Auch die Juden haben es geschafft, Hebräisch - eine praktisch künstliche Sprache, in Israel als lingua franca einzuführen.)
Was Krankenschwester, Putzfrau, und Friseuse betrifft: da hat man Pflegepersonal, Reinigungskraft, und - hmm, für Friseuse vs. Friseur fehlt es mir …, zur Verfügung.
LG,
Alois
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Beyond Bureaucracy?
http://bb16.event.tuwien.ac.at
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> On 04 Nov 2015, at 19:37, Herbert Poetzl <herbert at 13thfloor.at> wrote:
>
> Hallo Peter!
>
> On Wed, Nov 04, 2015 at 05:16:10PM +0100, peter purgathofer wrote:
>> vorbemerkung: ich finds ja super, wie schnell eine einzige
>> webseite aus einer überlegung, was man angesichts der angriffe
>> auf die netz-neutralität denn so unternehmen könne, eine
>> diskussion übers gendern macht.
>
> Ja, das ist in der Tat faszinierend!
>
>> vielleicht trage ich trotzdem nur eine kleinigkeit bei: auch
>> wenn einzelne menschen von inklusiver schreibweise (in welcher
>> form auch immer) aus verschiedensten gründen angepisst sind,
>> es gibt inzwischen studien, die recht deutlich zeigen, dass
>> inklusive sprache dazu führt, dass mädchen mehr untypische
>> berufe in betracht ziehen.
>
>> deutlicher gesagt: wenn also in gesprächen mit/im beisein von
>> kindern von managern, chefs und codern, auf der anderen seite
>> aber krankenschwestern, friseusen und putzfrauen die rede ist,
>> dann hat das wesentlichen einfluss auf die vorstellungswelt der
>> kinder in bezug auf die eigene karriere. wählt man stattdessen
>> die umständlichere, längere, aber inklusive ausdrucksweise,
>> schafft man raum für mehr vorstellungskraft in richtung
>> gender-untypischer berufsvorstellungen.
>
> Was ist denn die umständlichere, längere, aber inklusive Form
> von krankenschwester, friseuse und putzfrau?
>
>> das ist für mich ein klarer auftrag, inklusiv zu sprechen,
>> zu schreiben und damit auch zu denken. wer sich aus welchen
>> gründen auch immer davon beleidigt fühlt, ist mir ehrlich
>> gesagt mehr wurscht als meine (und eure) kinder, denen ich eine
>> egalitärere zukunft wünsche als das, was ich in meiner jugend
>> erlebt habe (bei allen fortschritten, die wir schon gemacht
>> hatten).
>
> Persoenlich haette ich genderspezifische Be(rufsbe)zeichnungen
> schon vor Jahrzehnten abgeschaft und durch neue, neutrale
> Bezeichnungen ersetzt, womit sich die Angelegenheit ein fuer
> allemal erledigt gehabt haette ... aber ich hab auch kein
> Problem damit die "weibliche" Form stattdessen zu verwenden,
> jedoch bin ich kein Freund von Innen und schon garnicht von
> _innen.
>
> Best,
> Herbert
>
>> </2¢>
>
>> peter purgathofer
>
>
>
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