[Metalab] 'I understood gender discrimination once I added “Mr.” to my resume and landed a job'
Mynnia Ignea
mynnia at gmail.com
Tue Jul 16 18:15:51 CEST 2013
Beides. Einerseits gibts mittlerweile genug Informatikerinnen, die weder
weiß noch Typ sind und die einfach die Schnauze voll haben, dass man
dauernd auf ihnen WIE SELBSTVERSTÄNDLICH rumtrampelt und die es einem
deswegen so lange bis zum Erbrechen unter die Nase reiben, bis es aufhört.
Haaa-haaa!
Andererseits: Sexismus erlebt grad einen Riesenaufschwung. Sowas wie die
Astra-Leiberl-Werbung in D hätts vor 10 Jahren nicht geben können, das wäre
den Werbefuzzeln selbst wahnsinnig peinlich gewesen. Wenn man mit so einem
Vorschlag gekommen wäre, hätten sich die Auftraggebenden woanders
umgeschaut, weil man offenbar nicht kreativ genug ist.
Und derzeit gibts diesen Backlash. Warum? Vieleicht, weil viele/genug/laute
Leute glauben, sie könnten ihr Gefühl, dass die Welt immer amoralischer und
unsicherer wird, durch Vorschriften, welche Genitalträger was machen
dürfen, beruhigen. Außerdem haben alle Angst und können nicht klar denken,
desweiteren müssen sie jeden Tag bewusst und unbewusst, 46359865839456834
Entscheidungen treffen und das macht es schwer, NOCH mehr zu treffen...da
hält man sich an das erste Angebot eines Wertesystems. Keine Kapazität zum
Umlernen mehr oder man schließt sich vor der menschlichen Welt ein Ohne
Internet. *in kaltem Schweiß ausbrech*
Sexismus wird mit Ehrlichkeit verwechselt bzw. gerechtfertigt. Das finde
ich auch seltsam, dass offenbar so viele Leute glauben, ein Arschloch zu
sein ist Ehrlichkeit und es gäbe keine ehrlich netten Menschen. (Mein Motto
wenn ich so wen treffe: zu allen Zeiten 400 m Abstand halten. Das ist ein
Zombie. Die sind ansteckend und fressen einen auf.)
Und ganz banal: Sich gegen die Werte der 90er wenden ist vermutlich
rebellisch heutzutage. Und unreflektierte Nostalgie. Ich gebe gratis
sarkastische Rants nach Bedarf, einfach Wunschepoche nennen.
<bla>
In unserer Kultur gibt's sowieso wenig "Moral" im Sinne einer organisch
gewachsenen, verinnerlichten aber geteilten Ethik, was wir stattdessen
haben, sind keine Handlungsrichtlinien, die das *Miteinander* und das Leben
des Einzelnen erleichtern und Gemeinschaft schaffen sollen - lediglich
Anweisungen an Unterlegene bzw. für unterlegen Gehaltene sind, wie sie
möglichst angenehm für die Überlegenen aka Anweisungsgeber sind. Im
Wirklichkeit haben wir ein Wertesystem des Durchschummels und scheiße zu
anderen sein und sich nicht dabei erwischen lassen oder einfach brutal
durchsetzen. Deswegen ist die ganze "wir reden darüber netter zueinander zu
sein und das umzusetzen heißt, dass man seine Privilegien erkennen und was
dagegen tun muss"-Sache hier so erfolglos und macht sehr viele Menschen
wütend. So als würde man Schimpansen einen Haufen Bananen schenken und dann
versuchen, die Hälfte wieder wegzunehmen. Würde man nicht überleben.
Das Maß an Hass sieht man sehr deutlich an den USA derzeit. PoCs und Frauen
sind da einfach unerwünscht, außer als Diener und Kindermaschinen, die die
ganze Verantwortung kriegen.)
</bla>
Aber es sind nicht alle so und man findet die nettesten Menschen an
unerwarteten Stellen.
...vielleicht sollte ich wirklich einen Antiretrorant machen xD
On Tue, Jul 16, 2013 at 4:55 PM, Boyang Xia <b.xia at gmx.at> wrote:
> Bin ich dank der Metalab-Mailingliste gender-sensibilisiert, oder sind
> in der letzten Zeit viele Links auf Hacker News über Sexismus?
> Women as Job Perks, Again:<http://www.newstatesman.com/economics/2013/07/women-offered-perks-job-ad>
>
> Let me know which of the following would tempt you from you desk…
>
> 1. Keg of beer and beer tap fitted to your development desk?
> 2. The recruitment fee as your welcome gift?
> 3. 4 day week?
> 4. Building your own team of 4 from scratch
> 5. Shares and equity (so dull)
> 6. Commission from online sales.
> 7. An endless jar of Cadbury chocolate eclairs…
> 8. 4X *female* french, italian and spanish junior / front and backend
> developers
> 9. Your own Expresso *[sic]* coffee machine with frothy milk maker…
> 10. 30 days paid holiday if taken in December and August.
>
>
>
> On 13/07/13 09:55, Boyang Xia wrote:
>
> Wahrscheinlich lesen viele von euch Hacker News. Für jene, die das nicht
> tun, ist hier ein interessanter Artikel über Frauen in der Berufswelt.
> http://qz.com/103453/i-understood-gender-discrimination-after-i-added-mr-to-my-resume-and-landed-a-job/
> :
>
> My choice to brand the CV with a bold positioning of my name actually
> seemed to scream that I was a woman. I could easily imagine many of the
> people I had worked for discarding the document without even reading
> further. If they did read further, the next thing they saw (as politeness
> declared at the time) was a little personal information, and that declared
> I was married with kids. I had put this in because I knew many employers
> would see it as showing stability, but when I viewed it through the skewed
> view of middle-aged men who thought I was a woman, I could see it was just
> further damning my cause. I doubt if many of the managers I had known would
> have made it to the second page.
>
> I made one change that day. I put Mr. in front of my name on my CV. It
> looked a little too formal for my liking but I got an interview for the
> very next job I applied for. And the one after that. It all happened in a
> fortnight, and the second job was a substantial increase in responsibility
> over anything I had done before. In the end I beat out a very competitive
> short-list and enjoyed that job for the next few years, further enhancing
> my career.
> Where I had worked previously, there was a woman manager. She was the only
> one of about a dozen at my level, and there were none at the next level.
> She had worked her way up through the company over many years and was very
> good at her job. She was the example everyone used to show that it could be
> done, but that most women just didn’t want to. It’s embarrassing to think I
> once believed that. It’s even more incredible to think many people still do.
>
>
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