[Metalab] Reminder: letzter mana/ förderungs anmeldungstag

Bernd Petrovitsch bernd at firmix.at
Sun Mar 5 13:37:11 CET 2006


On Sun, 2006-03-05 at 12:49 +0100, Andreas.Trawoeger at wgkk.at wrote:
> >Was ist eine "kollektive Entscheidung"?
> >Eine,
> >-) wo einige mitarbeiten und ein paar Prozent >jeder Meinung auch
> >im Kompromies sich wiederfindet,
> >oder
> >-) die dann von vielen akzeptiert und v.a. auch >ausgelebt wird?
> 
> Nachdem Entscheidungsfindungsprozesse in Gruppen eines meiner Hobbies ist,
> hier meine Definition dazu: Eine kollektive Entscheidung ist eine
> Entscheidung, dessen Entscheidungsfindungsprozess von allen Beteiligten
> aktzeptiert wird.

Also im wesentlichen (wenn nicht zu !00%) mein 2. Satz.

[...]
> Eines der Hauptprobleme in selbstorganisierten Gruppen ist, das beteiligte
> Personen anfangen diese zu sabotieren, wenn sie das Gefühl haben an der
> Entscheidungsfindung innerhalb der Gruppe nicht  wirklich beteiligt zu sein
> bzw. das Gefühl haben dies nicht wirklich tun zu können.

ACK, wenn einem der eigene "Einfluß" wichtiger als eine gute Lösung des
akuten Problems ist.

> Es ist nicht wichtig, jeden immer und überall in eine Entscheidung
> einzubinden, aber es ist wichtig jedem die Möglichkeit zu geben dies zu tun
> und dies klar und strukturiert zu machen und nicht nur ständig zu sagen wir
> sind partizipativ, ohne jedliches Modell dahinter wie diese Beteiligung in
> der Praxis aussieht kann.
> 
> Kompromisse sind nicht prinzipell etwas schlechtes, aber je größer die
> Gruppe wird desto schwieriger sind sie zu erzielen.

Ich hab auch nicht Kompromisse als prinzipiell schlecht abgetan, sondern
"Kompromisse bei technischen Entscheidungen" (und Spielregeln, die in
Software gegossen werden sollen, und auch andere sind in diesem Kontext
"technische Entscheidungen". Und SW-Entwicklung auf moving Targets hin,
v.a. wen jene, die das Ziel permanent umdefinieren, es nicht auch
implementieren, wird mbMn kaum funktionieren - und schon gar nicht bei
Halten von Terminen).

Der Hintergrund ist, daß man (oder zumindest ich idR) eine
technisch-fachlich gute Entscheidung haben will (auch wenn nicht meine
ursprünglich präferierte war). Dazu braucht es aber nachvollziehbare
gute Gründe und bei technischen Entscheidungen kann man idR da
tatsächlich einigermaßen quantifizierbare und qualifizierbare Fakten und
Überlegungen bringen und daraus ein Ergebnis bauen, das konsistent ist
und eine Linie hat.

Wenn natürlich die ganze Diskussion aus "ich glaube", "ich meine",
"vermutlich", "wahrscheinlich" und sonst nur aus Annahmen besteht, wird
es mühsam werden.

> Das Hauptproblem bei NetzNetz ist, dass die meisten Kompromisse im relativ
> kleinen Rahmen und mit wechselnden Personen getroffen worden sind, ohne zu
> versuchen diesen Kompromisse auf eine wirklich breite Basis zu stellen.
>
> Dementsprechend ist jeder Kompromis, gleichzeitig eine Entscheidung, die
> Unbeteiligte nicht wirklich verstehen bzw. sich über diese Ärgern, weil sie
> an der Entscheidung nicht beteiligt waren.

Tja, da ist wohl viel schief gelaufen. Die technischen Probleme sind
wohl nur Symptome und die Ursache liegt wohl ganz wo anders.

> Mir ist beim NetzNetz Fördermodell bis jetzt noch nicht klar, weshalb wir
> z.B. drei verschiedene Kategorien mit drei verschiedenen
> Entscheidungsmodelle haben. Die Kategorien lasse ich mir noch einreden,
> aber wieso gibt es nicht ein einziges dafür wirklich sauber definiertes
> Entscheidungsmodell mit vordefinierten Mindestquotas für jeden Bereich?
> 
> Ich schätze, dass es vielen, die nicht ständig bei jedem NetzNetz Treffen
> oder Entscheidungsfindung mit dabei waren, mit anderen Entscheidungen
> innerhalb von NetzNetz ähnlich geht.
> 
> Dementsprechend explosiv ist die Stimmung auf der NetzNetz Liste, was
> wiederum zur Gründung des Organisationskommites geführt hat, welches sich
> dzt. immer mehr nach außen abschottet (wer will sich schon ständig von

Äh, wie das mit "Community" und so?

> -Unbeteiligten niederflamen lassen) und nur mehr bereits getroffene
> Entscheidungen verkündet, ohne diese vorher auf wirklich breiter Basis zu
> diskutieren, was allerdings dazu führt das sich noch mehr Personen sich von
> der Entscheidungsfindung ausgeschlossen fühlen, ....

Um auf das Verkaufsargument der (angebliche) "Community" zurückzukommen:
Das Org.-Komitee wird halt damit leben müssen, daß andere eben nicht
mitmachen und blind und geistlos "Befehle von oben" durchzuführen und
diskussionslos akzeptieren (Warum sollte ich oder sonstwer das in seiner
Freizeit um Gotters Lohn tun?).

> Keine Ahnung wie das Enden soll, vielleicht schaffen wir es ja doch noch
> irgendwie die Kurve zu kratzen.

Solange es auf saubere Art und Weise passiert, hab ich kein Problem
damit.
Wenn irgendwas rauskommt und das als "großer Erfolg blafasel" verkauft
wird, dann wird es mühsam. Und sich mit "wir haben alles versucht und
alle anderen sind Schuld wegen .." rausreden, wird nicht wirklich
glaubhaft rüberkommen, weil im "Community"-Ansatz ist das nur das
verklausulierte Geständnis, das Konzept von "Community" (bei Techies)
nicht kapiert zu haben. Aber das ist ja verkauft worden.

	Bernd
-- 
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