[Metalab] Reminder: letzter mana/ förderungs anmeldungstag

Bernd Petrovitsch bernd at firmix.at
Sat Mar 4 22:50:43 CET 2006


On Fri, 2006-03-03 at 17:13 +0100, Andreas.Trawoeger at wgkk.at wrote:
> 
> > tja. IMHO ist das ein starker unterschied der kunst szene
> > (=individualistisch, einer gegen den rest, "ich bin der star") und
> > der nerd szene (=zusammenarbeit, weil man sonst eh nicht alleine
> > weiterkommen wuerde). Aber halt nur so meine erfahrung.
> 
> Komischerweise dreht sich die Sache aber um, wenn es darin geht eine
> kollektive Entscheidung zu treffen.

Was ist eine "kollektive Entscheidung"?
Eine,
-) wo einige mitarbeiten und ein paar Prozent jeder Meinung auch
   im Kompromies sich wiederfindet,
oder
-) die dann von vielen akzeptiert und v.a. auch ausgelebt wird?

> Nerd Entscheidungen sind meistens sehr klar, aber auch sehr hart und
> stammen meistens von einer einzigen Person die gesagt hat: So gehört es
> gemacht.

Das liegt daran, daß mbMn v.a. in der Technik Kompromisse mEn die
*technisch* die aller schlechtesten aller Lösungen sind, weil sie idR
die Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten kombinieren und keine
Strategie mehr dahinter haben. Und erfahrene Techies wissen das.
Ja, die Entscheidung mag hart sein (egal, ob sie 1 oer 10 treffen), aber
im großen das geringste Übel.
Was oben noch fehlt:
-) IdR gibt es gute Gründe, warum die Lösung als solche gut ist.
-) IdR akzeptieren das die allermeisten auch und hackeln am neuen
   gemeinsamen Ziel (auch wenn es nicht das ursprünglich persönlich
   präferierte war).

>          Künstler tendieren dazu sich bei einem Glas Bier zu treffen und
> einen Kompromiss auszuarbeiten mit dem jeder halbwegs leben kann.

MaW jeder ist unglücklich damit.
Und was Marketing, Vertrieb, Product Manager und offenbar auch Künstler
gerne und regelmäßig vergessen: Eine Besprechung im Vertrieb, wo 4 Leute
in 1h (== 4Mh) Produktfeatures einfach so umdefinieren, können
"hinten" (dort wo tatsächlich gearbeitet wird, dort wo ein Haufen
engagierter Leute versucht, irgendwas fertig zu kriegen) ein paar bis
viele Mannmonate *Mehraufwand* bedeuten.
Wenn man dann nach "vorne" meldet, daß man alle Termine 4 Monate nach
hinten schieben muß, bekommt man alles zu hören - außer Verständnis
dafür.

> Die Schwierigkeit bei NetzNetz ist, dass es nur mehr eine Reihe von
> Kompromissen gibt, die in Summe wenig Sinn ergeben und daher kaum Rückhalt
> in der "Community" haben bzw. technisch schwer umzusetzten sind.

Warum?
Wenn es soviel begeisterte "Kompromiesfreaks" gibt, dann werden sie es
ja wohl für selbstverständlich halten, ihre Kompromisse auch selber
umzusetzen (insbesondere den zusätzlichen Mehraufwand), oder?
Ich seh da kein Problem.

> Mana lebt derzeit davon, dass Thomas Klausner gerne Perl hackt und das
> Thema Community Voting spannend findet. Durch das ständige ausverhandeln
> von immer neuen Kompromissen besteht Mana aber derzeit in erster Linie aus
> weggeworfen Code und mit der Implementierung des Voting Mechanismus wird

Oh, es ist noch viel schlimmer als ich jemals angenommen hatte. Tja, da
fehlten wohl zynisch-pragmatische Techies, die auf jeden Änderungswunsch
"es gibt meine Software pünktlich oder Eure zu spät" geantwortet haben.

> zum x-ten mal neu angefangen:
> http://listen.esel.at/pipermail/manatech/2006-February/000573.html

Was für eine Techie-Nerd-Community-Software-Projekt auch nichts wirklich
besonderes wäre (ganz im Gegenteil, schlechte (sogenannte) "Lösungen"
schreien ja danach verbessert oder ersetzt zu werden).
Es macht nur einen haushohen Unterschied, ob
-) die akuten Programmierer was neu machen (die haben idR gute Gründe
   und v.a. wissen um den Zusatzaufwand) oder
-) ahnungslose Außenstehende (lies: Vertrieb, Marketing u.ä.)
   (<aetz>meist grundlos</aetz>) irgendwelche "kleine Änderungen"
   erfinden, die am Working Level tatsächlich ein Riesenaufwand sind,
   der auch nicht wirklich verstanden wird.

	Bernd
-- 
Firmix Software GmbH                   http://www.firmix.at/
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