[Metalab] Förderung für Freies Wissen

Franz Nahrada f.nahrada at reflex.at
Mon Dec 5 14:21:26 CET 2005


Andreas Trawöger schreibt:
>Die enorme Herausforderung für die Netzkunst bzw. MetaLab lautet daher zu
>definieren, worin eigentlich der durch uns generierte imaterielle Gewinn
>für unsere Gesellschaft besteht, der entsprechend honorierungswürdig ist
>und das auf eine Art und Weise, die wir selbst auch wirklich wollen und
>die
>nicht nur aus viel Geschwafel besteht, um irgend einen Förderungsgeber
>zufrieden zu stellen.

Das ist ja heutzutage eigentlich ziemlich klar: Wir alle verfolgen
implizit einen Ansatz, in dem frei verfügbares Wissen als "Infrastruktur
für Selbstbestimmung" gesehen wird, also für Menschen die ihre je lokalen
und persönlichen Zwecke verfolgen. Allgemeinwohl in diesem Sinne heißt daß
der Staat die Verpflichtung hätte die allgemeinen Handlungsvoraussetzungen
(und dazu gehört zunehmend die Technologie, das Wissen, die Standards)
nach Kräften zu fördern.

Wenn heute Technologie gefördert wird, dann als "Infrastruktur der
Fremdbestimmung", nämlich als die Fähigkeit andere Menschen zu Zahlung von
Tributen (Lizenzen) nötigen zu können. Der Staat ist zum Helfershelfer der
digitalen Raubgrafen geworden, das braucht man nicht lange auszuführen.

Das Problem ist, daß der Eigenarbeitsraum so eng geworden ist, dass
scheinbar kein Subjekt mehr da ist dem überhaupt noch allgemein verfügbare
Ressourcen zu nützen scheinen. Das ist aber in rapidem Wandel begriffen,
und es zeigt sich daß in kleinen und mittleren Unternehmen ein rapider
Bewußtseinswandel abläuft, was den Wert freier Wissenresourcen betrifft.
Das hat sich mittlerweile bis hin zur Zusammensatzung von Fachgruppen in
der Wirtschaftskammer ausgewirkt, und mir scheint in diesem Zusammenhang
daß die Grüne Wirtschaft teilweise eine progressivere Bewußtseinslage
aufweisen als die Grünen at large. Gezeigt werden muß daß nur so Handwerk
und kleine Produktionsbetriebe überhaupt eine Perspektive haben, die über
das verlängerte-Werkbank-spielen-und-unbegrenzt-erpressbar-sein hinausgeht,

Es geht hier nicht um Geschwafel, sondern um die Gruppierung von
Interessen. Der imaterielle Gewinn unserer Gesellschaft ist genau so gut
wie die Subjekte, die die immateriellen Resourcen tatsächlich benutzen.
Diese Subjekte sind wir selber, aber wir geben ein Beispiel für
Verhaltensweisen die irgendwann/bald  massenhaft und mainstream werden.

Franz




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