[Metalab] Freie Hardware

Franz Nahrada f.nahrada at reflex.at
Mon Dec 5 13:53:27 CET 2005


Andreas Trawöger writes:
>Nur einer der Hauptideen von MetaLab ist es dort nicht nur Freie Software
>sondern auch Freie Hardware zu produzieren. Ein Computer zum Programmieren
>ist billig und lässt sich leicht auftreiben. Aber der oben erwähnte 3D
>Drucker um 20.000 Euro zum produzieren Freier Hardware ist es nicht und
>wird auf absehbare unsere finanziellen Ressourcen bei weiten
>überschreiten.


Hallo Andreas, hallo alle!

jetzt schalt ich mich auch kurz mal ein und begrüße zunächst mal die
Absicht sich der Freien Hardware zuzuwenden. Wir haben auf der 3. Oekonux
Konferenz in Wien eine ziemliche Runde zusammengebracht, die sich für
dieses Thema interessiert, und es zieht sich seither auch wie ein roter
Faden durch Projektansätze wie New Work, House Of Tools etc.

Zur Klarheit: Freie Hardhare verstehe ich hier im Sinn von "materielle
Produkte insgesamt" und keineswegs nur oder primär Computerhardware.

Ich glaube nur daß der Ansatz Freier Hardware weit über die Dimension von
Metalab hinausgeht. Gerade weil ich so sehr an dem Thema interessiert bin
sehe ich auch die Schwierigkeiten, einen Zugang zu "nützlichen Dingen" zu
finden, die mehr sind als prototypische Plastikmodelle. Ich denke daß ein
universeller 3D Drucker zur Zeit auch nicht viel mehr hervorbringt als
Ramsch und daher eher für Netzkünstler interessant ist die sich damit
schräge bunte Artefakte bauen können. Da halt ichs immer noch mit
spezialisierten flexiblen Werkzeugmaschinen, aber die Entwicklung ist
tatsächlich rasend schnell.

Vielleicht wärs erstmal gescheiter, wenn das Metalab hier zur
Informationsdrehscheibe werden könnte und wir gemeinsam in Meetings und
Exkursionen diesem heißen Thema nachjagen könnten. Da gibts so Leute die
träumen tatsächlich davon Fablabs in Österreich aufzubauen (einen Plan im
Burgenland kenne ich zumindest ein wenig), und es wäre spannend mit diesen
Leuten von vorneherein abzuklären daß "open Hardware" langfristig nichts
anderes ist als "Customer Driven Hardware", daher ein großes Interesse an
Experimenten und Kooperationen bestehen müßte.

Auch Frithjof Bergmann verfolgt derzeit das Projekt in Österreich ein
Fablab auf der Basis des Rohstoffs Holz zu initiieren. Die Frage der
Nachhaltigkeit der Rohmaterialien und Abfallprodukte sowie der Produkte
selbst ist nicht zu unterschätzen, und ein Cradle To Cradle Ansatz (es
darf keine Abfälle geben)  erscheint mir sehr wesentlich. Wenn sich
Metalab hier einklinken könnte, dann als kreative Community die in
Projekten die andere einreichen und durchziehen für die notwendige
Offenheit und Perspektive sorgt. Das würde mir gefallen und meinen
Enthusiasmus für die Sache mobilisieren.

Franz




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