[Debienna] firehol -> nftables

ibu at radempa.de ibu at radempa.de
Wed Jan 8 19:56:05 CET 2025


On 2025-01-07 09:54, reox via Debienna wrote:
> Ich plane meinen heimischen Router von firehol auf nftables zu ändern.
> Hat jemand das hier schon mal gemacht und hat ein paar Tipps?
> Insbesondere: Nimmt man heute überhaupt Plain-nftables? Firewalld wird
> oft empfohlen (zB auch im Debian Wiki) aber XML-Configs finde ich
> nicht schön... (Ja, ich kenne Elektra ;))
> 
> Insbesondere was die "router" und IPv4/v6 dual Stack angeht verstehe
> ich das Prozerdere bei nftables noch nicht so ganz. Das nftables Wiki
> ist auch nicht so hilfreich, da dort meines Erachtens immer wieder
> andere Varianten gezeigt werden, die aber irgendwie nirgends erklärt
> werden.
> Eine dual Stack Konfiguration (idealerweise von A1 mit PPPoE) als
> Referenz würde mir vermutlich auch mal helfen!


hi,

ich verwende plain nftables, wo es geht; auf servern, wo libvirt 
firewalld nutzt, verwende ich in firewalld nftables als backend und kann 
das, was da rauskommt, dank der unabhängigen tables mit rules mit 
niedrigerer prio nochmal mit plain nft einschränken (applikationen 
können so ein stück weit in der firewall config kooperieren). wichtig zu 
verstehen ist am anfang wohl, dass ein drop und reject final sind, aber 
ein accept nicht: da werden noch andere tables durchlaufen, soweit 
vorhanden.

dual stack kannst du soweit wie möglich mit der address family inet 
abdecken (eine table kann nur rules einer family enthalten; für IPv4 
nimm ip, für IPv6 ip6), die rules müssen dann ip oder ip6 spezifizieren. 
für ipv6 musst du klarerweise neighbor discovery duchlassen, und auch 
router advertisements wirst du vermutlich nicht verschmähen.

ich häng mal eine reduzierte und editierte nft config von einem system 
mit externem ppp0 und lan-seitigen lan0 interface und fixer public ip 
55.55.55.55 an, wo auch dhcp4 und dhcp6 laufen, ssh rein- und 
durchgelassen wird, und auch port 80 von einem bestimmten host/netz an 
einen anderen lan-seitigen host (192.168.0.2) ge-dnat-ted wird (in einer 
eigenen ipv4 table, in der auch der geforwardete outgoing traffic an 
public interface ge-snat-ted wird). die zeilen mit nur accept oder drop 
sind redundant.

zum testen würde ich eine test-umgebung verwenden ;)

vielleicht noch zur entwirrung: die table und chain names sind beliebig, 
wichtig ist, dass in chains mit bestimmten prios an hooks den paketen 
auflauern und sie filtern oder modifizieren; das kann in mehreren chains 
in verschiedenen tables mit unterschiedlichen prios (-> reihenfolge) 
passieren; die basisinfos sind eigentlich ganz gut auf dieser page 
zusammengefasst: 
https://wiki.nftables.org/wiki-nftables/index.php/Netfilter_hooks ; die 
bridge und arp layers (blau und rot) kann du erstmal ignorieren; und 
welche chain types in welchen address families an welchen hook operieren 
können, sagt die farbige tabelle.

lg ibu
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Name: router.nft
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