[Metalab] Big Brother Awards Gala am 25. Okt. 2022
christian jeitler
chris at quintessenz.org
Tue Oct 18 23:25:00 CEST 2022
Big Brother Awards 2022 - Gefangen im Panopticon - erst die Masse macht's
... Big Brother Awards 2022
... Gefangen im Panopticon - erst die Masse macht's
... Dienstag, 25. Oktober 2022
... Einlass: ab 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr
...
... Rabenhof Theater
... Rabengasse 3, 1030 Wien
...
U.A.w.g.: Kartenreservierung unter:
<https://www.bigbrotherawards.at/2022/gala.php>
oder: gala at bigbrotherawards.at
Gefangen im Panopticon - erst die Masse macht's
Jedes Haus besteht aus einer Vielzahl von verschiedenen Bauteilen. Dabei
gibt es Wichtigere, wie Grundsteine oder Giebelsteine und weniger
Wichtige, wie einzelne Mauersteine oder einzelne Dachziegel. Für das
Bestehen des Hauses ist es dabei egal, wenn der eine oder andere Stein fehlt.
Das Panopticon, ist ein Konzept, das die gleichzeitige Überwachung vieler
Menschen durch einen Überwacher ermöglicht. Der Überwacher kann alles
sehen, ohne dass die Menschen den Überwacher sehen können, ja sie können
nicht einmal feststellen, ob sie gerade jetzt beobachtet werden. Von
diesem Konstruktionsprinzip wurde erhofft, dass sich alle Insassen zu
jeder Zeit, unter Überwachungsdruck, regelkonform verhalten und so
abweichendes Verhalten vermeiden, da sie jederzeit davon ausgehen müssen,
beobachtet zu werden.
Alleine das Wissen, man könnte überwacht werden, reicht dass Menschen ihr
Verhalten anpassen - ein gewünschter Effekt, der zu einer
Disziplinargesellschaften führt. Damit erreichen die sogenannten liberalen
Gesellschaften einen ähnlichen Effekt, der in totalitären Systemen nur
durch Androhung von Staatsgewalt durchsetzbar ist.
Jeder Mensch, der in Wien wohnt oder nach Wien kommt, ist von dutzenden
Kameras aufgenommen und registriert worden. Die ASFINAG Kameras wurden
tätig, wenn man mit dem Auto angereist ist, und die Kameras in den Zügen
und auf den Bahnhöfen haben einen gefilmt wenn man mit der Bahn angereist
ist. Auch jeder weitere Schritt auf den Straßen wird registriert. In
vielen Geschäften sind Kameras montiert, die nicht nur die Kunden im
Geschäft beim Shoppen filmen, sondern auch die Passanten auf dem Gehsteig
vor dem Geschäft überwachen. Das Auto wird von den fleißigen Sheriffs der
Parkraumüberwachung registriert, egal ob man Anrainer ist oder die Gebühr
unterschlagen wollte. Und in Zukunft sollen beim Ausflug in den ersten
Bezirk nicht nur die U-Bahnfahrer, sondern auch alle Autos videotechnisch
registriert werden.
Jeder, der ein Handy dabei hat, wird von der jeweiligen Telekom, über die
Registrierung am Funkmasten erfasst. Noch mehr Daten gibt preis, der ein
Smartphone sein eigen nennt. Zahlreiche Apps, denen man den Zugriff auf
die Standortdaten gewährt hat, erfassen und speichern jede Aktivität und
ermöglichen mit diesen Daten ein genaues Bewegungsprofil. Fitnessaffine
unter uns, haben mit Schrittzähler und Quantified-Self Informationen über
den eigenen Bewegungsdrang und die körperliche Fitness preisgegeben.
Auch jeder Zwischenstopp in einem Shop, wurde, wenn mit Kreditkarte oder
Bankomatkarte bezahlt wurde, registriert. Zumindest die Nutzer von
Kundenkarten sind sich dieser Registrierung und dem damit verbundenen
Profiling bewusst.
Bei einem Spaziergang über einen der zahlreichen Plätze Wiens wurde man im
Zweifel von der Kamera eines Touristen eingefangen, der seine Bilder, da
er nichts zu verbergen hat, von Google Lens in Windeseile analysieren lässt.
Fast ist es schon vergessen, dass in den letzten beiden Jahren dank
Contakt-Tracing und Grünen Pass unsere Besuche in Gasthäusern, Theater und
Kinos fein säuberlich registriert wurden.
All diese Daten aus dem Öffentlichen Raum werden noch durch die Spione in
den Apps und Webseiten aufgewertet. Google Analytics, Google Fonts, Google
Recaptcha, Google Tagmanager oder die unzähligen Helferlein der anderen
US-amerikanischen Internetgiganten, die in den Websites versteckt sind und
fleißig nach Hause telefonieren, wer wann wo welche Seite aufruft. Mit wem
wir in Social Media Kontakt haben, welche Seiten wir lesen und was wir im
Netz suchen - alles wird zunächst auf Vorrat gespeichert.
Nein - es ist nicht die einzelne Maßnahme - sondern die Masse macht es.
Daten und Informationen werden auf Vorrat gespeichert und erst die KI
macht eine Auswertung möglich. Künstliche Intelligenz bedeutet allerdings,
dass nicht mehr der Mensch die Kontrolle hat, was die Maschinen lernen,
was sie auswerten und zu welchen Schlüssen die Computer kommen. Wir geben
den Algorithmen die Möglichkeit auf die vielen Datenspeicher zuzugreifen,
um Firmen und Behörden hilfsbereit Auswertungen, Analysen und Profile von
Menschen zu liefern.
Heute leben wir in einer Staatengemeinschaft, die von internationalen
Konzernen dominiert wird. Neben der nationalen Gesetzgebung, strahlen
damit immer mehr Regeln dieser Konzerne in das Leben eines jeden Menschen,
und je mehr mitmachen desto leichter sind die, die sich schützen müssen
oder wollen, zu erkennen - denn erst die Masse macht's.
Jeder im Team arbeitet ehrenamtlich, aber für Folder, Pickerln und Miete
brauchen wir Unterstützung:
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- spende Nominierungen
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