[Metalab] Fr 4.5. Metaday #50 - Daniel Meßner: Die Geschichte der biometrischen Identifizierungstechniken

Peter Kuhm peter at null.priv.at
Tue May 1 16:54:47 CEST 2012


[ So wie der Vortrag von Starbug beim Metaday #1 im März 2007
[ (https://metalab.at/wiki/Veranstaltungsarchiv#Metadays) beschäftigt
[ sich auch der Hauptvortrag des runden Metaday #50 mit der Biometrie.


--> http://metalab.at/wiki/Metaday_50

Einmal im Monat lädt das Metalab Vortragende aus aller Welt ein, bei uns von ihren Projekten
und Ideen zu erzählen. Anschließend gibt es Platz für Lightning Talks, wo Besucher aktuelle
Unternehmungen und Vorhaben vorstellen können, sowie ein Buffet und gemütliches Ambiente für
Diskussion und Austausch.


Das Metalab lädt herzlich zum Metaday #50

    am Freitag, den 4. Mai 2012, 19:30 (Beginn 20:00)
    im Metalab, Rathausstraße 6, 1010 Wien – Eintritt frei 
    http://metalab.at/wiki/Lage


== Registrieren und wiedererkennen. ==

// Die Einführung biometrischer Identifizierungstechniken um 1900
// oder: Vom Tertiär- zum Binärsystem


Vortragender:  Daniel Meßner
               https://twitter.com/meszner


Die Registraturen der Erkennungsdienste, in denen große personenbezogene Daten-
bestände gesammelt wurden und die um 1900 herum entstanden, waren Vorläufer
moderner Datenbanken, deren Benutzer sich mit Herausforderungen konfrontiert
sahen, die sich im Laufe der Zeit nicht wesentlich verändert haben. Die Frage
ist, wie kann effektiv auf Daten zugegriffen werden und wie lassen sich die
Datensätze mehrdimensional miteinander verknüpfen. Es ist wichtig, sich mit
den Klassifizierungs- und Ordnungssystemen auseinanderzusetzen, da sich in
ihnen Gesellschaftsentwürfe und Visionen widerspiegeln: Polizeibehörden sahen
sich mit einem Sicherheitsproblem konfrontiert und entwickelten Beschreibungs-
systeme für Personen, die straffällig wurden, oder die sie als gefährlich
einstuften. Mit Hilfe der Identifizierungstechniken entstand ein bürokratisches
Ordnungssystem, das Kriminelle in ein bestimmtes Ensemble einsortierte: Der
Aktenschrank, in dem die Daten abgelegt wurden, war letztlich das Ergebnis
einer institutionalisierten Abstraktion. Durch die Übersetzung der Daten in
numerische Werte suggerieren sie Eindeutigkeit und Objektivität. Dabei sind
Datenbanken und ihre Zugriffsmöglichkeiten als Antworten auf den gesellschaft-
lichen Wandel und der dadurch konstatierten Unübersichtlichkeit zu verstehen.

"In der Präsentation möchte ich auf die Geschichte der biometrischen Identi-
fizierungstechniken eingehen, erläutern, nach welchen Prinzipien die
Datensätze klassifiziert und archiviert wurden und welche (Überwachungs-)
Visionen und Praktiken sich daraus für die Kriminalisten und Polizeibeamten
ergaben. Am Ende will ich den Bogen zur Gegenwart schlagen und diskutieren,
was das mit Guy-Fawkes-Masken und Anonymität zu tun hat."


Zur Person: Daniel Meßner arbeitet derzeit in dem DOC-team-Projekt
"Verdaten. Klassifizieren. Archivieren. Identifizierungstechniken zwischen
Praxis und Vision." http://identifizierung.org an der Uni Wien. 
Nebenbei ist er als Podcaster aktiv und betreibt neben den "Stimmen der
Kulturwissenschaften" http://stimmen.univie.ac.at/ und http://kolumnen.me
das Projekt http://aether.fm.


== Lightning Talks ==

Lightning Talks sind Kurzvorträge. Hier sollen aktuelle Ideen, Projekte,
und vor allem Work-in-Progress vorgestellt werden. (Selbst auf der 
Wiki-Seite eintragen!) Die Dauer der Vorträge ist auf 5 Minuten begrenzt.


== Afterparty ==

Buffet, Wein und Ambient/Downtempo Chillout Musik

Der Eintritt ist wie immer frei.

-- 
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