[Metalab] [Wien, 3.6.] ITA: TA13 ­ - "Sicherheit als Technik" ­ -- CfP

Peter Kuhm peter at null.priv.at
Wed Dec 19 17:26:15 CET 2012


-> http://www.oeaw.ac.at/ita/

--- snip ---

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften (ÖAW) lädt Sie herzlich zur internationalen Konferenz 
(13. österr. TA-Konferenz)

"TA13 – SICHERHEIT ALS TECHNIK"

am 03.06.2013 in Wien (ÖAW-Hauptgebäude, 1010 Wien, Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2) ein.

Die TA13 widmet sich vor allem den Chancen und Grenzen von Sicherheitskonzepten
entlang der im Call for Papers (siehe Beilage) angeführten Themenbereiche.

Das ITA lädt ausdrücklich nicht nur die TA-Community, sondern auch alle Kolleginnen
und Kollegen aus angrenzenden Bereichen der Forschung und Entwicklung zur Einreichung
von Abstracts im Ausmaß von 500-1000 Wörtern ein!

Einreichungen (bis 01.03.2013) senden Sie bitte an: tamail at oeaw.ac.at

Mit freundlichen Grüßen,

das ITA-Team

--- snap ---

=== SNIP ===

Das ITA lädt zur Einreichung von Abstracts im Ausmaß von 500-1000 Worten ein.
Einreichungen bitte per Email an tamail at oeaw.ac.at

Einreichfrist:   01.03.2013
Rückmeldung:     15.03.2013
Konferenztermin: 03.06.2013

Sicherheit als Technik
Internationale Konferenz, Wien, 3.6.2013

Wir leben in einer Sicherheitsgesellschaft. Einerseits haben wir uns daran gewöhnt,
dass unsere Lebenswelt sicher ist; andererseits fürchten wir die Unsicherheit
komplexer Systeme. Hier zeigt sich, dass Sicherheit nicht absolut besteht, sondern
erst geschaffen und immer wieder neu ausverhandelt werden muss. Technik spielt in
der Produktion von Sicherheit traditionell eine große Rolle. Hier ist Technikfolgen-
abschätzung (TA) gefragt, unabhängig von Partikularinteressen mögliche Konsequen-
zen für die Gesellschaft und deren Sicherheit aufzuzeigen.

Die widersprüchlichen Sichtweisen, die Sicherheit als prädominantes gesellschaft-
liches Gut darstellen, tun dies, ohne ihren Sicherheitsbegriff gegen andere gesell-
schaftliche Werte (Recht auf Privatsphäre, soziale Gerechtigkeit, demokratische
Freiheitsrechte etc.) abzuwägen. In solchen Problematisierungsweisen wird Sicherheit
auf militärische, politische oder ökonomische Aspekte reduziert. Andere ebenso
wichtige Aspekte von Sicherheit (z.B. soziale Sicherheit, Versorgungssicherheit etc.)
genießen weniger Beachtung.

Die TA13 widmet sich vor allem den Chancen und Grenzen von Sicherheitskonzepten
entlang der unten angeführten Themenbereiche, wobei insbesondere die Rolle der TA
zu erörtern ist:

1. Sicherheit und Freiheit: Im Zuge verstärkter Sicherheitsbemühungen ist es in den
letzten Jahren zunehmend zu Einschränkungen demokratischer Freiheitsrechte
gekommen. Als Beispiele dienen die auffälligen Versuche, gesellschaftliche Sicherheit
durch Technik herzustellen. Welche Folgen kann das für die Entwicklung einer
Gesellschaft haben? Sind Sicherheit und Freiheit tatsächlich als Trade-off zu denken
oder sind beide vielmehr auch gemeinsam zu verwirklichen?

2. Sicherheit und die Utopie vom Null-Risiko: Viele technische Neuentwicklungen
werden von deren Protagonisten als technische Allheilmittel angepriesen. Sie
unterstellen damit, in Zukunft einen höheren Grad an Sicherheit garantieren zu
können. Können die Versprechungen, Sicherheit schaffen bzw. für Sicherheit sorgen
zu können, einer kritischen Überprüfung standhalten?

3. Sicherheit als Quelle von Gefahr: Oft stellen Maßnahmen zur Erhöhung der
Sicherheit (z.B. Versorgungssicherheit durch AKW oder präventive Maßnahmen in der
Kriminalitätsbekämpfung) selbst ein Sicherheitsrisiko dar. Inwieweit können
Sicherheitssysteme selbst zur Bedrohung werden? Wie müssen Sicherheitssysteme
konzipiert werden, um nicht-beabsichtigte Folgen zu vermeiden?

4. Sicherheit und Vertrauen: BürgerInnen moderner Gesellschaften vertrauen auch
in der Frage der Herstellung von Sicherheit auf ExpertInnen. Welche Rolle nehmen die
verschiedenen Akteure in der Sicherheitsdebatte ein? Welche Funktionen erfüllen
Vertrauen und besonders Misstrauen im Zusammenhang mit Sicherheit in
demokratischen Gesellschaften?

5. Sicherheit und Interdisziplinarität bzw. Transdisziplinarität: Sicherheit ist als
gesellschaftliches Gut eine Querschnittsmaterie. Sie kann daher nicht auf die Logik
von Einzeldisziplinen reduziert werden. Wie können TA und Sicherheitsforschung hier
zu einer ganzheitlichen Sichtweise beitragen? In welchen akademischen Disziplinen
und Bereichen des praktischen Wissens ist sicherheitsrelevantes Wissen vorhanden,
das bislang nicht genutzt wurde? Wie können herkömmliche Sicherheitsverfahren von
Beiträgen anderer Bereiche profitieren?

=== SNAP ===





More information about the Metalab mailing list