[Metalab] 24.-25.4. / Amateure im Web 2.0: Medien, Praktiken, Technologien / IBM Forum Wien

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Thu Apr 23 11:47:47 CEST 2009


KONFERENZ Amateure im Web 2.0: Medien, Praktiken, Technologien

24. bis 25. April 2009 Wien

Eine Kooperation von:
Kunstuniversität Linz, Institut für Medien, Abt. Medientheorie (Linz),
Synema - Gesellschaft für Film und Medien (Wien),
IBM Österreich Internationale Büromaschinen Gesellschaft m.b.H (Wien)

Die Konferenz "Amateure im Web 2.0: Medien, Praktiken, Technologien"
thematisiert die neuen Ausdifferenzierungen der digitalen Kommunikation
im Internet. Weblogs, Wikis und soziale Netzwerkseiten sind von einem
emphatischen Individualitätskonzept geprägt und fungieren als
subjektzentrierte Praktiken und Machtverhältnisse, die von den
Internetnutzern die Bereitwilligkeit abverlangen, immer mehr
Informationen und Daten über ihre Person und ihr Leben zu
veröffentlichen, die jederzeit und weltweit mittels Netzrechner
abgerufen werden können.

Der allgemeinen Gegenwartstendenz zur Mediatisierung des Alltäglichen
kommt die neue Praxis der autobiografischen Selbstthematisierung auf den
Aufmerksamkeitsmärkten des Internet entgegen. Sie haben einen Trend
gesteigerter Visibilitätszwänge etabliert, der heute jenseits der
klassischen Bildungseliten alle Schichten erfasst. Der verzweigte
Diskurs der Selbstthematisierung verlangt von jedem einzelnen die
Bereitschaft, die neuen medialen Formen der Selbstdarstellung zu
erlernen, zu beherrschen und weiterzuentwickeln. Der Boom, sich selbst
in Bekenntnisformaten auszustellen, hat wesentlich zur Normalisierung
von digitalen Kontrolltechnologien beigetragen.

Im beweglichen Feld rechnergestützter Datengewinnung und -verarbeitung
nehmen sowohl Visualisierungstechniken zur Wissensproduktion und
Wahrnehmungskonstitution als auch Programme zur Auswertung und
Archivierung digitaler Nutzung einen zusehends größeren Raum ein (z.B.
die Retrieval-Modi sorting, counting, ranking, marking). In welchem
Verhältnis stehen diese computerbasierten Darstellungstechniken,
Wissensrepräsentationen und Normierungsverfahren von Aufmerksamkeit mit
der Ausprägung von Subjektkonstitutionsprozessen? Die Vielfalt
partieller und pluraler Selbstentwürfe im Netz entfaltet eine Wirkkraft,
die nicht nur die Bedingungen der konstruktiven Bestimmung des Subjekts
tangiert; sie erfordert auch die theoretische Selbstreflexion eines
entgrenzenden begrifflichen Denkens der neuen Medien. Es wird damit eine
Perspektive nahe gelegt, entlang derer transdisziplinäre Thesen
entwickelt werden können.

Die Konferenz ist transdisziplinär, kultur- und mediengeschichtlich
ausgerichtet und integriert in diesem Zusammenhang Bild und Text, alte
und neue Medienformate, Bezüge zu Foto- und Videoamateuren früherer
Epochen, die Alltagskultur kunst- und kulturhistorischer Bezüge, die
Grenzverschiebungen von öffentlicher und privater Sphäre, Arbeiten zur
genderbezogenen Repräsentationspolitik und nicht zuletzt Beispiele zum
Spannungsfeld von Normalisierung und widerspenstigen Praktiken.

http://www.ufg.ac.at/News.2046+M5f28aaf0b38.0.html
http://www.ufg.ac.at/fileadmin/media/institute/medien/abteilungen/medientheorien/aktuelles_archiv/2009/Konferenzplan.pdf

fr:
http://kalender.esel.at/view.php?id=27810

sa:
http://kalender.esel.at/view.php?id=27809







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