[Metalab] Die 10. Big Brother Awards, die niemand will
christian jeitler
chris at quintessenz.org
Mon Oct 20 10:36:26 CEST 2008
Die 10. Big Brother Awards, die niemand will
Noch immer notwendig: Bereits zum 10. Mal findet am Vorabend des
Nationalfeiertages (25.10.) die alljährliche Verleihung der Big Brother
Awards im Rabenhof Theater statt.
Big Brother Awards Österreich: http://www.bigbrotherawards.at
Die Nominierten dieser Aussendung im Kurzüberblick:
- Wiener Wohnen für einen angeblich anonymen Fragebogen, dem dann die
Kundennummer als Strichcode aufgedruckt war.
- Steve Jobs für sein iPhone, dass sich von Apple nie trennen kann.
Gekaufte Software kann jederzeit deaktiviert werden.
- Kößl (ÖVP), Parnigoni (SPÖ) für den Dammbruch der richterlosen
Telekomüberwachung mit dem Sicherheitspolizeigesetz.
- Arbeitslos heißt grundrechtslos, Martin Bartenstein (ÖVP) für das neue
Arbeitslosenversicherungsgesetz.
- Grosz (BZÖ) und Strache (FPÖ) weil sie die Fingerabdrücke von allen 9
Mio. eCard Inhabern abnehmen wollen.
In 6 Kategorien werden auch dieses Jahr wieder die größten Datenkraken
in das Licht der Öffentlichkeit gezerrt und in der Hall of Shame
öffentlich geschmäht durch Preise, die sie nicht gewinnen und
Laudationen, die sie nicht hören wollen.
http://www.bigbrotherawards.at/2008/Kategorien
Einige beispielhafte Nominierte in Kurzform. Die gesamte Liste unter:
http://www.bigbrotherawards.at/2008/Nominierungen
Behörden: ausgegliederte Betriebe Wiens als Big Brother GesmbH
Ausgegliederte Betriebe der Stadt Wien haben eines gemeinsam: Sie ziehen
die Big Brother Awards magisch an. Heuer zeigen wir das am Beispiel von
Wiener Wohnen. Die Video Überwachung in Müllräumen, Karten mit Funkchips
für die zentrale Verwaltung von Waschküchen und neu: ein als "anonym"
beschriebener Fragebogen mit intimen Fragen zu den Nachbarn und dem
Sicherheitsgefühl, auf dem die Kundennummer als Strichcode der
automatisierten Zuordnung dient.
Business: Der Sündenfall des Steve Jobs mit dem iPhone
So trendig iPhone, iPod, und alles auf dem ein Apfel glänzt, sein mag -
dem Mainstream folgt die Ernüchterung und die zeigt, dass man der
Konkurrenz um nichts nachstehen will. Beim neuen Apple Handy kann der
Hersteller selbst gekaufte Software via Hintertür nachträglich deaktivieren.
Politik I: Dammbruch bei Überwachung, Es geht auch ohne Richter
Dem Gehorsam der Abgeordneten Kößl (ÖVP) und Parnigoni (SPÖ) verdankt
Österreich einen Dammbruch bei der Telekomüberwachung. Wie bei einem gut
geplanten Staatsstreich brachten sie wenige Stunden vor der Abstimmung
einen gänzlich neuen Abänderungsantrag zum Sicherheitspolizeigesetz ein.
Dieser erlaubt der Polizei Zugriff auf Telekommunikationsdaten und
Handyortungen ohne richterliche Kontrolle.
Politik II: Arbeitslos heißt Grundrechtslos
Ein weiterer Kandidat ist Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP)
für das neue Arbeitslosenversicherungsgesetz. Umfassende Informationen
persönlichster Natur samt denen der Angehörigen werden erfasst, mit
psychologischen Beobachtungen Dritter gewürzt, und dürfen, wann immer es
dienlich erscheint, an Externe serviert werden.
Politik III: Erkennungsdienstliche Therapien mit der eCard
Grosz (BZÖ) und Strache (FPÖ) wissen wie sie Österreich retten: Alle
rund 9 Mio eCard-Inhaber sollen ihren Fingerabdruck abgeben, um diesen
samt Passfoto auf der eCard zu speichern. Die erste
erkennungsdienstliche Behandlung aller ÖsterreicherInnen.
Die Verleihung findet am 25.10. um 20:00 im Wiener Theater Rabenhof
statt (Einlaß 19:00). Der Eintritt ist frei.
Gala: http://www.bigbrotherawards.at/2008/Gala
Die Veranstalter der Big Brother Awards:
quintessenz - Verein zur Wiederherstellung der Bürgerrechte im
Informationszeitalter http://www.quintessenz.at VIBE!AT - Verein für
Internet-Benutzer Österreichs http://www.vibe.at/
http://www.bigbrotherawards.at/2008/Presse
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