[Metalab] ++TAUGSHOW #8++ 8. November 2006

das ende der nahrungskette jg at monochrom.at
Mon Nov 6 16:28:16 CET 2006


monochrom präsentiert:
Die ++TAUGSHOW #8++
Mittwoch, 8. November 2006

Die achte Ausgabe der monochrom'schen Taugshow. 
Wie gewohnt im dietheater/Konzerthaus um 20:30 
Uhr. Die Show wird vor Lvepublikum aufgezeichnet 
und in den nächsten Wochen auf dem Wiener 
Kabelsender okto ( www.okto.tv ) ausgestrahlt.

++++ Die Gäste:

//// ÜBER DAS SCHÖPFWERKKOCHBUCH: Ein Projekt mit 
den BewohnerInnen des Schöpfwerks und Eva 
Engelbert, Marlene Hausegger, Tina Oberleitner, Roswitha Weingrill.

//// STEFAN LUTSCHINGER: Schöner Wohnen. Häuserkampf im autonomen Wien.

++++ Die Regulars

//// MAGISTRA EVELYN FÜRLINGER: Schöne Wörter

++++ Showband:

//// GEORG BAUERNFEIND

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Weitere Informationen:

Roland Gratzer
+43 650 999 6870
rg at monochrom.at

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Ausführliches:

++++ ÜBER DAS SCHÖPFWERKKOCHBUCH

„Hier wird nur mit Liebe gekocht“ – Rezepte und Geschichten aus dem Gemeindebau

Ein Projekt mit den BewohnerInnen des Schöpfwerks 
und Eva Engelbert, Marlene Hausegger, Tina Oberleitner, Roswitha Weingrill.

"Essen ist etwas Alltägliches, ein Ritual, es 
hält Leib und Seele zusammen, ist grundlegendes 
Bedürfnis und Genuss gleichermaßen. Vor allem 
aber hat gemeinsames Essen eine soziale Funktion, 
ist eine Zeit des Austauschs und der 
Kommunikation. In einem Zeitraum von mittlerweile 
einem Jahr haben wir uns ausführlich mit den Ess- 
und Lebensgewohnheiten von 20 Familien, allesamt 
BewohnerInnen der Gemeindebau-Siedlung 'Am 
Schöpfwerk' im 12. Wiener Gemeindebezirk, 
befasst. In der Wohnhausanlage leben heute in 
etwa 1.650 Wohnungen rund 4.700 Menschen, zum 
Teil kinderreiche Familien mit geringem 
Einkommen. Viele davon kommen aus anderen Ländern 
und sind österreichische Staatsbürger und 
Staatsbürgerinnen geworden. In den Küchen und 
Kochgewohnheiten der SchöpfwerkbewohnerInnen 
lassen sich Anzeichen von Hybridisierung lesen, 
erkennt man neue Mischformen. So würzt eine 
nigerianische Köchin ihr Gericht mit einer 
chinesischen Gewürzmischung und da ein 
philippinischer Mann keine Arbeit findet, ist er 
es, der in dem sonst nur für Frauen zugelassenen 
Bereich der Küche die Familie bekocht. Durch 
negative Zuschreibungen von außen gibt es 
innerhalb der Wohnhausanlage wenig positive 
Identifizierung, Vergemeinschaftung und 
Zusammenhalt. Über die Kochgerüche von nebenan 
ärgert man sich doch höchstens. Offen zu legen, 
dass es in den Küchen eine Menge Gemeinsamkeiten 
gibt und dadurch Brücken gebaut werden können, 
ist Ziel des Projekts. Die gesammelten Rezepte, 
Momentaufnahmen und Lebensgeschichten ergeben ein 
mit Illustrationen, Zeichnungen, Collagen, 
Fotografien und Texten gestaltetes Buch, das Ende 
November 2006 im Folio-Verlag in einer Auflage 
von 1000 Stück erscheinen wird. Wenn heutzutage 
Rassismus und Ausgrenzung öffentlich geschürt 
werden, ist es umso wichtiger, Kommunikation - 
besonders unter Nachbarn - zu fördern und zu 
einer Atmosphäre von gegenseitigem Interesse und Akzeptanz beizutragen."

++++ SCHÖNER WOHNEN

Häuserkampf im autonomen Wien

Underground, Independent, Autonome, OFF-Szene: 
Der Begriff 'Freie Szene' benennt die 
Unabhängigkeit von starren Rahmenbedingungen, 
denen kommunale und staatliche Institutionen 
ausgesetzt sind. Zum anderen unterstreicht er die 
Möglichkeit zur Entwicklung neuer, 
experimenteller Produktions-, Rezeptions- und 
Kommunikationsformen. Ob die Freie Szene 
spezifisch eigene künstlerische Wege ermöglicht 
oder als Durchlaufstation auf dem Weg zu 
etablierter Kunst dient, der Begriff 'Freie 
Szene' suggeriert Unabhängigkeit. Und doch ist 
die Freie Szene ein integraler Teil der 
Gesellschaft, zu der sie in vielfältiger 
Beziehung und in sozialer Verantwortung steht.
Einen wesentlichen Bestandteil der aktivistischen 
Kulturarbeit einer 'Freien Szene' stellt die 
Kulturtechnik des 'Squatting', also der 
progressive Kampf um 'Freiräume' dar - 
spezifische Orte des Experiments, der 
Wiederaneignung und der Selbstbestimmung, um 
unkommerzielle und emanzipatorische Kultur- und 
Sozialprojekte zu verwirklichen. Arena, 
Ägidigasse, Altes AKH, Amerlinghaus, EKH, 
Gassergasse, Initiative Freiraum und WUK sind 
bekannte Beispiele aus der neueren Wiener 
Stadtgeschichte für geglückte oder gescheiterte 
Initiativen dieser Art. Aktuell kämpfen die 
AktivistInnen der Pankahyttn um ein neues selbstverwaltetes Kulturzentrum.
Denn mit der fortschreitenden Austrockung von 
Wiens letzten kulturpolitischen Freiräumen dieser 
Art in den letzten Jahren wurde hierzulande eine 
für lange Zeit tabuisierte Schwelle in einem 
untragbaren Ausmaß überschritten. Diese Politik 
markiert aus aufgeklärter Sicht den 
gesellschaftlichen Wendepunkt der sensiblen 
Gesamtsituation rund um urbane Freiräume ohne die 
Zwänge von ökonomischer Produktion und 
ästhetischer Zensur, die bislang in der 
öffentlichen Wahrnehmung vorrangig vom 
ausbleibenden Diskurs auf Wiens stadtpolitischer Ebene gekennzeichnet war.
Dem setzt seit Sommer 2005 eine Kunstaktion - 
eine 70 Kilo schwere Eisenschwelle als mobiles 
Überschreitungsobjekt - entgegen, die im Rahmen 
der Ausstellung FREIBESETZT 
(http://freibesetzt.tk) erstmals im WUK 
präsentiert wurde. Die Schwelle artikuliert das 
bleibende menschliche Bedürfnis nach Freiräumen. 
Diese können weder weggeräumt noch
totgeschwiegen werden. In Wien wird an Orten wie 
dietheater, WUK, Museumsquartier, Heldenplatz, 
etc. die Schwelle weiterhin präsent sein und auf 
die Notwendigkeit urbaner Freiraumplanung, wo 
lebbare Alternativen entwickelt werden können, verweisen.

Stefan Lutschinger:
Studium der Philosophie und Cultural 
Studies/Kulturwissenschaften. Seit 1995 
Lehraufträge und Gastdozenturen für digitale 
Mediengestaltung an der Universität für 
Angewandte Kunst, SAE Technology College 
(Wien/Zürich), Webster International University. 
Ausgezeichnet mit dem österreichischen 
Staatspreis für Multimediakunst 1999. 2003 
Stipendat am Warburg Institute, School of 
Advanced Study/University of London. Seit 2004 
Vorstandsmitglied der IG Kultur Wien. Seit 2005 
Mitarbeiter der österreichischen Gesellschaft für 
Phänomenologie und kritische Anthropologie. Er 
lebt und arbeitet als Künstlerphilosoph und Medienaktivist in Wien.

++++ Die Showband

//// GEORG BAUERNFEIND

Georg Bauernfeind machte in den 1990ern als 
Kabarettist auf sich aufmerksam (Neulingsnagel 
96). Bereits damals wurden vom Falter seine 
unwiderstehlich linkisch vorgetragenen Lieder 
gewürdigt. Im Juni vergangenen Jahres 
präsentierte er sein stilles Comeback 
"ausrasten". Gemeinsam mit seinem Bruder Alfons 
(Blockwerk, Cunning Dorx) wird er am 8. November 
2006 neue Songs zum Besten geben. Kabarett goes 
Songwriting! Mit Globalisierungskritik. Garantiert mozartfrei. Endlich.

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++++ monochrom
monochrom, gegründet 1993, ist eine international 
agierende 
Kunst-Technologie-Philosophie-Neigungsgruppe. 
monochrom ist eine uneigenartige Mischung aus 
proto-ästhetischer Randarbeit, Popattitüde, 
Subcultural Science und politischem Aktivismus. 
Die KernmitgliederInnen der Gruppe sind: Johannes 
Grenzfurthner, Evelyn Fürlinger, Harald List, 
Anika Kronberger, Franz Ablinger, Frank Apunkt 
Schneider, Daniel Fabry, Günther Friesinger und 
Roland Gratzer. Die Gruppe arbeitet mit den 
verschiedensten Medien und Kunstformaten und 
veröffentlicht die Buch- und Magazinreihe 
monochrom. monochrom ist für ihre 
linkslinkspolitische und 
extremzivilgesellschaftliche Arbeit bekannt. Wenn 
monochrom keine Kunst machen, machen 
sie >>Kunst<< oder „Kunst“. Das ist aber ganz 
launeabhängig. Sie sind doch nicht die Otto 
Mühl-Kommune des längst fälligen Slacker-Revivals.

Weitere Infos:
<http://de.wikipedia.org/wiki/Monochrom_(Gruppe)>wikipedia
<http://www.monochrom.at/>monochrom deutsch
<http://www.monochrom.at/english/>monochrom englisch  




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