[Metalab] österreichischen arbeitsmarkt umkrempeln
Stephan Blecher
stephan at crealict.net
Thu Jun 8 11:16:43 CEST 2006
franz enzenhofer wrote:
> ich hingegen mag retro nicht und verbinde mit technischen einen
> starkten "was nütz es / welche probleme kann man damit lösen"
> gedanken, bin mir so nicht sicher ob ich zum metalab passe. (komme aus
> der technik landete irgendwann in der PR und benamse mich jetzt "free
> online communication developer")
>
Hallo Franz!
Ich denke nicht dass Technik irgendwelche Probleme (im philosophischen
nicht mathematischen Sinne) lösen kann. Menschen können Probleme lösen,
aber immer nur ihre eigenen -- dass Technik sie dabei behindert oder
unterstützt ist - global betrachtet - ziemlich unwichtig.
> und zurzeit hab ich ein problem identifiziert, das nennt sich arbeitsmarkt.
> 3 thesen dazu
>
Wie kann ein Markt (eine virtuelle entität) ein Problem sein?
Ein Markt verhält sich immer gleich (nach Naturgesetzen), also wie kann
er ein Problem sein, wenn man an seinen Grundfesten nichts ändern kann?
Bestenfalls können vereinzelt einige Menschen mit der aktuellen
Situation am Arbeitsmarkt nicht umgehen, und es entstehen ihnen daraus
Probleme.
> 1. märket sind gespräche
> 2. auf keinen anderen markt sind die gespräche so einseitig, so
> kontrolliert, so schlecht wie am arbeitsmarkt
Es gibt genügend konstruktive Gespräche am Arbeitsmarkt, genannt
"Freunderlwirtschaft", oder neudeutsch "Networking". Dass all jene, die
an diesen Gesprächen nicht teilnehmen, das nachsehen haben leuchtet ein.
> 3. das arbeitsmarktförderunggesetzt, die exisistierenden online
> jobbörsen sind teil des problems (und nicht im geringsten die lösung)
>
Wie oben geschrieben: Das Problem existiert nicht, bestenfalls hast du
ein Problem mit der Situation, ich habe aber womöglich ganz andere
Probleme, und ein dritter wiederum andere.
Es müsste daher zuerst festgestellt werden, welche Probleme DU hast, und
welche Probleme deine Zielgruppe (aha, du willst ein Produkt verkaufen!)
hat.
Vorab mein Problem:
Kaum jemand aus meinem Umfeld hat realisiert, dass der Arbeitsmarkt ein
Käufermarkt ist, und zieht daraus keine für den Verkäufer (die
Arbeitskraft) entsprechende situationsverbessernde Konsequenzen - im
Gegenteil:
Die Menschen haben durch Medienkampagnen und ähnliches mittlerweile mehr
Angst vor Arbeitslosigkeit als vor einem schlecht bezahlten Job.
Und solange sich das nicht ändert, wird es ein Käufermarkt bleiben: die
Löhne werden schneller sinken als die Arbeitslosigkeit steigt, während
die Wirtschaft Rekordgewinne einspielt :)
Ab einem gewissen Grad Arbeitslosigkeit (und der ist bei weitem noch
nicht erreicht, wird wohl jenseits der 50% liegen) wird der Arbeitsmarkt
zum Verkäufermarkt, und die Löhne steigen.
Ziel wäre es also, die Bevölkerung aufzurütteln, und ihnen klarzumachen
dass Arbeitslosigkeit für alle Beteiligten etwas gutes ist, anstatt mit
Schulungs-Gulags und Billigjobs die Entwicklung weiter rauszuzögern.
Interessieren würd mich das nicht wegen mir persönlich (meine Branche
ist ein Verkäufermarkt - zum Glück), sondern weil mir dieses Gesudere
und diese Angst/Ehrfurcht vor Arbeitslosigkeit in meinem Umfeld schwer
aufs Gemüt schlägt.
Wenn das Thema jemanden interessiert, könnte man sich im Metalab in
gemütlicher Diskussionsrunde einfinden.
> so, ich hätte ne idee das problem zu lösen (son web 2.0 community
> spass in seiner weitesten definitionsweise). tja, normalerweise bin
> ich (unkommunikativer) einzelkämpfer, diesmal würd ich gern
> herausfinden was passiert, wenn man andere leute drauf einlädt
> mitzumachen. so, falls jemand das thema interessant findet (von
> unverbindlich drüber mailen bis.. he, das klingt wie ne interessantes
> projekt und hab schon eine idee zu ev. umsetzung) dann lasst und
> mailen f.enzenhofer at gmail.com
existiert schon, und funktioniert gut: http://www.openbc.com - ob das
jetzt web 2.0, web XP oder schon web Vista ist, möcht ich nicht
beurteilen, und ist auch für den User sowas von "wurscht".
>
> und he, falls es interesse gibt und wir das metalab als treffpunkt
> verwenden (wüden können) werd ich mitglied.
>
Wie oben gesagt: erstmal darlegen wer welche Probleme sieht, und ob sich
da überhaupt ein Projekt draus entwickeln kann.
lg, Stephan
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